Es ist ein bisschen wie damals, als ich zum Studieren von zu Hause auszog.
Ich freute mich auf die Freiheiten, neue Freundschaften und das Entdecken und Erschließen der neuen Stadt. Wie und womit ich meinen Kühlschrank füllte, war fortan meine Verantwortung. Ich sammelte meine Erfahrungen, fand heraus, wo man was am besten besorgt und dass in der Mensa essen nicht in Frage kam – es sei denn aus Geselligkeit.
Erwachsenwerden ist Loslassen, Zugehen auf Neues und Reifen.
So gesehen bin ich grade dabei, beruflich erwachsen zu werden: Vor nun sechs Monaten bin ich in die Selbständigkeit gestartet. Zuvor habe ich 14 Jahre in Agenturen festangestellt gearbeitet, zuletzt 12 Jahre bei Storymaker.
Gaby S. Graupner hat mir ein bisschen den Anstoß gegeben, auf diese ersten aufregenden Monate zurückzublicken. Sie hat mich vergangene Woche für ihren Podcast „Spring über deinen Schatten“ interviewt. Die Podcastfolge mit Interview könnt ihr hier hören: Schattenspringer auf Spotify
Es lohnt sich, reinzuhören, vor allem wegen Gaby S. Graupner. Sie ist Beraterin, Buchautorin, eine sehr erfahrene Vortragsrednerin, Vertriebsexpertin und Unternehmerin. Gaby ist eine wahre Mutmacherin und hilft vielen Menschen, über ihren Schatten zu springen. Und: Sie hat die angenehmste Stimme, die man sich vorstellen kann.
Wie waren nun meine ersten 6 Monate?
Zu allererst: Es war genau die richtige Entscheidung für mich, in die Selbständigkeit zu gehen.
Mein Wunsch war, mehr Freiheiten zu haben, in dem was ich arbeite. Und es war an der Zeit, meinen eigenen Weg zu finden. Ich wollte wissen, welche von den Dingen, die ich kann, mir am meisten Spaß machen. Nicht in Frage gestellt habe ich die grundlegende Richtung: Kommunikation für Unternehmen ist meine Leidenschaft, dabei will ich bleiben. Das Vermitteln und Zusammenbringen von denjenigen, die Botschaften haben und denjenigen, die sie erreichen wollen ist eine spannende Aufgabe. Ich liebe es, meine Kunden mit Kreativität, Erfahrung und Hingabe zu beraten und dabei zu begleiten, ihre Kommunikationsziele zu erreichen.
Der Abschied von der Festanstellung war für mich ein bisschen wie Ausziehen von zu Hause: Das Vollkornbrot, das es immer gab, war gesund und gut. Aber muss man eigentlich immer Vollkornbrot essen? Man kann ja auch mal nichts Frühstücken. Oder Spaghetti. Oder Müsli mit Kokosjoghurt und Blutorangen.
Ich bin richtig stolz auf mich.
Stolz macht mich, dass ich von Anfang an Kundenaufträge hatte und mein Angebot gut nachgefragt wird. Es ist immens beglückend, dass ich Unternehmen helfen kann, ihre Ziele zu erreichen. Dass ich mit meiner Erfahrung und Kreativität dazu beitragen kann, dass meine Ansprechpartner*innen erfolgreich kommunizieren. Die rosigen Wangen meiner Workshop-Teilnehmer*innen, die grade verstanden haben, wie sie Storytelling für sich einsetzen können. Kundenfeedback wie „Das berührt mein Herz, wie du das hier darstellst“. Und, und, und.
Es gibt vieles, worin ich noch besser werden will.
Dinge, die ich noch weiterentwickeln will oder muss, habe ich mir in mein Notizbuch geschrieben. Ich versuche, damit in kleinen oder größeren Schritten voranzukommen. Es gibt viel zu tun. Als meine eigene Chefin bin ich mitunter ziemlich streng mit mir.
Manchmal mischt sich der innere Angsthase ein. Ich weiß theoretisch, wie man ihn verjagt: Nicht weiter grübeln, positiv denken, vertrauen. So werde ich das machen. Sicher werde ich im nächsten halben Jahr auch in Sachen Mut und Zuversicht weiterkommen. Ich denke oft an diese Worte von David Bowie:
„If you feel safe in the area that you’re working in, you are not working in the right area. Always go a litte further into the water than you feel capable of being in. Go a little bit out of your depth. And when you don’t feel that your feet are quite touching the bottom, you are just about in the right place to do something exciting.“
Es ist aufregend. Es ist mein Weg. Ich weiß noch nicht, wie weit ich in einem halben Jahr gekommen sein werde. Aber ich bin unterwegs und das ist gut so. Wir hören uns! 🤗